Konfigurieren des Farb-Managements für Sequenzen

Erfahre, wie du das Farb-Management von Sequenzen in Adobe Premiere Pro konfigurierst. 

Mit den Farbeinstellungen zu jeder Sequenz kannst du das Farb-Management an deine Anforderungen anpassen. Jede Sequenz kann unterschiedliche Farb-Management-Einstellungen für verschiedene Ergebnisse haben. Du kannst z. B. eine Sequenz duplizieren, deren Farbe du angepasst hast, und den Ausgabefarbraum des Duplikats ändern, um das Ausgabeformat für ein anderes Ergebnis zu ändern. Ein häufiges Beispiel dafür wäre, bei der Abstimmung einer HDR-Version eines Beitrags diesen zu duplizieren und den Ausgabefarbraum dann auf Rec.709 zu setzen, um eine umgewandelte Version zu erstellen.

Wenn du eine neue Sequenz erstellst, wird sie standardmäßig auf die Farbeinrichtungsvorgabe „709-Übertragung (SDR)“ eingestellt, und der Ausgabefarbraum wird standardmäßig auf „Rec.709“ festgelegt. Wenn du anders arbeiten möchtest, ist das Ändern von Vorgaben der einfachste Weg, die Einstellungen für das Farb-Management einer Sequenz für andere Workflows neu zu konfigurieren.

Gehe wie folgt vor, um die Farbeinstellungsvorgaben für eine neue oder vorhandene Sequenz zu ändern:

  1. Führe einen der folgenden Schritte durch, um anzufangen: 

    • Öffne beim Erstellen neuer Sequenzen die Registerkarte Farbe im Dialogfeld Neue Sequenz

    • Wähle für vorhandene Sequenzen die Sequenz aus, wähle Sequenz > Sequenzeinstellungen und öffne dann die Registerkarte Farbe im Dialogfeld Neue Sequenz.

  2. Wähle eine Option aus dem Menü Farbeinrichtung aus: 

    • Direct 709 (SDR): Vorgesehen für größtenteils SDR-Workflows, die einen Rec.709 SDR-Arbeitsfarbraum verwenden mit Ausgabe als Rec.709, sodass SDR-Medien durchgelassen werden, während für Kamera-Rohdaten mit großem Farbumfang und Log-codierte Quellen bei der Eingabe Tone Mapping und eine Komprimierung des Farbumfangs durchgeführt werden. 

    • Direct HDR (HLG): Vorgesehen für Broadcast-Workflows, die einen Rec.2020 HDR-Arbeitsfarbraum (HLG) verwenden mit Ausgabe als Rec.2020 HDR (HLG), sodass HLG-Medien durchgelassen werden, während für andere Medien mit einem großen Farbumfang bei der Eingabe Tone Mapping und eine Komprimierung des Farbumfangs durchgeführt werden.  

    • Direct PQ (HDR): Vorgesehen für Broadcast-Workflows, die einen Rec.2020 HDR-Arbeitsfarbraum (PQ) verwenden mit Ausgabe als Rec.2020 HDR (PQ), sodass HDR-PQ-Medien durchgelassen werden, während für andere Medien mit einem großen Farbumfang bei der Eingabe Tone Mapping und eine Komprimierung des Farbumfangs durchgeführt werden. 

    • Großer Farbraum (Tone Mapping): Ein Arbeitsbereich mit einem großen Farbumfang, der ein Maximum an Bilddaten erhält, wenn Camera Raw- und Log-codierte Quellen, HDR-Quellen und SDR-Quellen mit einem großen Farbumfang importiert werden. Hervorragend geeignet für kreative Farbkorrekturen.   

    • Großer Farbraum (minimales Tone Mapping): Konvertiert SDR-Medien und Medien mit großem Farbumfang in einen gemeinsamen hochwertigen Arbeitsbereich, wobei das Ausgabe-Tone-Mapping so konzipiert ist, dass die Schatten, Mitteltöne und unteren Glanzlichter von SDR-Medien und Medien mit großem Farbumfang erhalten bleiben, während Tone Mapping für obere Glanzlichter durchgeführt wird. 

    • Großer Farbraum (kein Tone Mapping): Vorgesehen für die Konvertierung von SDR-Medien und Medien mit großem Farbumfang in einen gemeinsamen hochwertigen Arbeitsbereich ohne Tone Mapping oder Farbumfangkomprimierung zur Veränderung der Glanzlichter. Jeder Teil des Videosignals, der über der maximalen Luminanz liegt, wird abgeschnitten.  

    • Farb-Management deaktivieren: Deaktiviert sowohl die automatische Konvertierung vom Eingabe- in den Arbeitsfarbraum als auch die automatische Konvertierung vom Arbeits- in den Ausgabefarbraum, sodass du vollständig manuell mit LUTs und Farbkorrektur-Effekten arbeiten kannst.

  3. Wenn du eine Vorgabe auswählst, wird der Ausgabefarbraum automatisch auf die Standardeinstellung für diese Vorgabe gesetzt. Du kannst ihn bei Bedarf aber jetzt ändern, damit er deinem Monitor und deinem Workflow entspricht.

  4. Wähle OK aus.

Hinweis:

Die Verwendung von Ausgabe-Tone-Mapping, wie in der Vorgabe Großer Farbumfang (Tone Mapping) konfiguriert, kann bei SDR-Medien, die in einen Arbeitsfarbraum mit großem Farbumfang konvertiert werden, zu einer leichten Verdunkelung führen. Bei kameraeigenen SDR-Medien, für die eine Farbanpassung ohnehin notwendig ist, besteht dieses Problem nicht. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, dass alle Farbanpassungen vor dem Anwenden von Ausgabe-Tone-Mapping vorgenommen werden, sodass du immer die Quellwerte anpasst. Es kann jedoch ein Problem für gemasterte SDR-Medien sein, die zuvor korrigiert wurden und jetzt anders aussehen. Beachte, dass dieses Problem mithilfe der Vorgabe Großer Farbraum (minimales Tone Mapping) minimiert werden kann, die das Tone Mapping nur auf die Glanzlichter von SDR-Clips beschränkt und zusätzlich den Vorteil von Tone Mapping für Glanzlichter außerhalb des Farbumfangs hat.  

Erstellen deines eigenen, benutzerdefinierten Farb-Management-Workflows mithilfe der Steuerelemente unter „Erweitert“ – Die verfügbaren Optionen zum Farb-Management sollten für die meisten Projekte funktionieren. Wenn du jedoch einen bestimmten Workflow wünschst, kannst mit diesen Einstellungen anpassen, wie das Farb-Management für eine bestimmte Sequenz funktioniert.

Ähnliche Themen

Sprich mit uns

Solltest du Fragen zum Farb-Management in Premiere Pro haben, nimm über unsere Premiere Pro-Community Kontakt zu uns auf. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Schneller und einfacher Hilfe erhalten

Neuer Benutzer?