Optionen für das Farb-Management

Entdecke die Farb-Management-Optionen in Adobe Premiere Pro, mit denen du deinen Arbeitsablauf beim Bearbeiten von Videos weiter verbessern kannst.

Hier die einzelnen Optionen, die im aktualisierten Farb-Management-System von Premiere Pro verfügbar sind.

Neue Einstellungen für den Eingabefarbraum

Das Farb-Management in Premiere Pro ist für Medienformate wie QuickTime, MXF, XAVC, R3D, MP4, CRM und ARI jetzt auch mit den folgenden Eingabefarbräumen kompatibel.  

ACEScct (neu) 

Leica L-Log/Rec. 2020 (neu) 

Rec. 601 (NTSC) 

Apple Log/Rec. 2020 (neu) 

P3-D65 HLG (neu)  

Rec. 601 (PAL) 

ARRI LogC3/Wide Gamut3 (neu) 

P3-D65 PQ (neu) 

Rec. 709 

ARRI LogC4/Wide Gamut4 (neu)  

Panasonic V-Log/V-Farbumfang  

Rec. 709 (Szene)  

Canon Log2/Cinema-Farbumfang 

Rec. 2020 

Red Log3G10/Großer Farbumfang (neu) 

Canon Log2/Cinema-Farbumfang 

Rec. 2020 (Szene)  

Sony S-Log/S-Farbumfang (neu) 

Canon Log3/Cinema-Farbumfang 

Rec. 2100 HLG 

Sony S-Log2/S-Farbumfang (neu) 

DCDM X'Y'Z' (neu)  

Rec. 2100 HLG (Szene)  

Sony S-Log3/S-Gamut3 (neu)  

DJI D-Log/D-Farbumfang (neu) 

Rec. 2100 PQ 

Sony S-Log3/S-Gamut.Cine (neu) 

Fuji F-Log/Rec. 2020 (neu) 

Rec. 2100 PQ (Szene)  

SRGB 

Tipp:

Hinweis: Medien-Container-Formate wie QuickTime und MXF bieten keine vollständige Unterstützung für Farbraum-Metadaten, die anbieterspezifische Kamerafarbräume beschreiben können. Wenn du also mit der Kamera direkt in QuickTime, MXF oder MP4 aufzeichnest, stehen dir möglicherweise keine Metadaten zur Verfügung, mit denen sich den Clips in Premiere Pro automatisch der korrekte Farbraum zuweisen ließe. Wenn du Software wie Adobe Media Encoder verwendest, um Camera Raw-Medien in ein anderes Format zu transcodieren, fehlt es zudem an standardisierten Metadaten, mit denen sich automatisch der richtige Farbraum in Premiere Pro zuweisen ließe. Solche Medien müssen daher manuell gekennzeichnet werden. 

Unterstützte RAW Camera-Formate

Das Farb-Management in Premiere Pro verarbeitet jetzt auch automatisch Medien in unterstützten Raw Camera-Formaten. Da Camera-Raw-Medien die zuverlässigsten Metadaten zur Kommunikation von Farbrauminformationen aufweisen, eignen sie sich am besten für die Arbeit mit Farb-Management.

Unterstützte Formate:

Apple ProRes Raw 

ARRI  

Canon 

RED  

Sony 

Optionen für Tone Mapping

Tone Mapping ist eine Methode zur Veränderung des Dynamikbereichs eines Videosignals. Wie im Farb-Management von Premiere Pro implementiert, komprimiert Tone Mapping Glanzlichter, um Medien mit großem Farbumfang, erweiterte oder High Dynamic Range (HDR)-Medien automatisch in den schmaleren Dynamikbereich von SDR (Standard Dynamic Rage) zu konvertieren, damit das Ergebnis dem Original ähnelt.

Verschiedene Algorithmen gehen hierbei unterschiedlich vor und können bei Clips mit außergewöhnlich hellen Glanzlichtern oder hoher Sättigung in den Glanzlichtern unterschiedliche Ergebnisse liefern. Während der Algorithmus „Farbtonkonservierung“ einer der besten Allround-Algorithmen (und mit einstellbarem Knie auch der flexibelste) ist, sind die Algorithmen „Nach Kanal“ und „Max. RGB“ für Inhalte vorgesehen, die in deiner Sequenz unerwünschte Farbverschiebungen oder andere erkennbare Probleme in den Glanzlichtern für Medien aufweisen.

All diese Algorithmen können entweder für das Eingabe- oder das Ausgabe-Tone-Mapping verwendet werden (zu finden im Abschnitt „Erweitert“ auf der Registerkarte „Farbe“ der Sequenzeinstellungen). Bei der Eingabe können einzelne Clips verschiedene Tone-Mapping-Algorithmen verwenden. Da das Tone Mapping jedoch vor der Anwendung von Effekten und Farbanpassungen erfolgt, können einige Glanzlicht-Details möglicherweise nicht mehr abgerufen werden, wenn du das Ergebnis korrigieren musst. Bei der Ausgabe werden alle Effekte und Farbanpassungen vor dem Tone Mapping vorgenommen, allerdings wendest du hier einen einzigen Tone-Mapping-Algorithmus auf die gesamte Sequenz an.

Tipp:

Um eine schnelle Vorschau der unterschiedlichen Tone-Mapping-Algorithmen anzuzeigen, öffne die Registerkarte Einstellungen im Bedienfeld Lumetri, dann die Sequenzsteuerung und dann die Erweiterte Steuerung. Die an den erweiterten Farb-Management-Steuerelementen vorgenommenen Änderungen werden sofort im Programmmonitor angezeigt.

Die verfügbaren Tone-Mapping-Algorithmen sind:

Nach Kanal: Diese Option war auch schon in der vorherigen Version verfügbar. Sie erzeugt ein Ergebnis mit glattem Tone Mapping, allerdings fällt das Bild möglicherweise etwas dunkler aus. Der Algorithmus eignet sich gut, um bei Quellen mit großem Farbumfang, in denen die hellsten Glanzlichter außergewöhnlich stark gesättigte Farben aufweisen, eine seltsam wirkende Sättigung in den Glanzlichtern zu vermeiden. Allerdings erzeugt er unter Umständen in anderen Medien Glanzlichter, die etwas entsättigt erscheinen.

  • Glanzlichter-Sättigung: Mit dieser Einstellung kannst du feinabstimmen, wie viel Sättigung in den Glanzlichtern des Ergebnisses mit Tone Mapping zulässig ist. Standardmäßig ist der Wert auf 0,5 gesetzt, eine gute Einstellung für viele Bilder. Verringerst du diesen Wert, ähneln die Ergebnisse möglicherweise denen, die bei Verwendung der Option „Nach Kanal“ entstehen.

Max. RGB: Diese Option war in der Vorgängerversion verfügbar. Sie erzeugt ein Ergebnis mit glattem Tone Mapping, allerdings fällt das Bild eventuell leicht dunkler und in den Glanzlichtern stärker gesättigt aus als mit der Option „Nach Kanal“.

  • Glanzlichter-Sättigung: Mit dieser Einstellung kannst du feinabstimmen, wie viel Sättigung in den Glanzlichtern des Ergebnisses mit Tone Mapping zulässig ist. Standardmäßig ist der Wert auf 0,5 gesetzt, eine gute Einstellung für viele Bilder. Verringerst du diesen Wert, ähneln die Ergebnisse möglicherweise denen, die bei Verwendung der Option „Nach Kanal“ entstehen.

Farbtonkonservierung: Die Standardauswahl kann mit zwei einstellbaren Parametern individueller angepasst werden als die anderen Optionen. Diese Option funktioniert gut mit einer Vielzahl von Medien und erhält die Helligkeit in der Regel besser als die Optionen „Nach Kanal“ oder „Max. RGB“.Andererseits sehen einige Bilder, die mit der Farbtonkonservierung nicht gut verarbeitet werden, mit der Option „Nach Kanal“ möglicherweise besser aus.

  • Glanzlichter-Sättigung: Mit dieser Einstellung kannst du feinabstimmen, wie viel Sättigung in den Glanzlichtern des Ergebnisses mit Tone Mapping zulässig ist. Standardmäßig ist der Wert auf 0,5 gesetzt, eine gute Einstellung für viele Bilder. Verringerst du diesen Wert, ähneln die Ergebnisse möglicherweise denen, die bei Verwendung der Option „Nach Kanal“ entstehen.
  • Knee: Hiermit kannst du den Schwellenwert festlegen, unter dem das Bild nicht durch Tone Mapping der Glanzlichter beeinflusst wird. Wenn du den Schwellenwert erhöhst, wird ein größerer Teil des Bildes geschützt, allerdings erscheint das Tone Mapping je nach Medium möglicherweise weniger glatt.
Tipp:

Tipp: Oft erzeugt ein Tone-Mapping-Algorithmus, der die beste Ausgabe für die Farbanpassung erzeugt, nicht unbedingt das ansprechendste Bild. Bei Korrekturen ist es wichtig, dass es einen reibungslosen Übergang zwischen den verschiedenen Abstufungen der Bildtonalität gibt. Zudem ist es ratsam, genug Sättigung zum Anpassen zu haben, ohne dass die Sättigung das Bild verzerrt. Aus diesem Grund kannst du bei der Feinabstimmung von Medien, die du ohne Farbanpassungen konvertierst, andere Einstellungen verwenden als bei einem umfassenden Korrekturdurchgang.

Optionen zur Komprimierung des Farbumfangs

Analog zu Tone Mapping ist die Tonumfangkomprimierung eine Methode, mit der ein größerer Tonumfang (oder Farbbereich) in einen kleineren komprimiert wird, wobei das Ergebnis dem Original ähnelt. Wenn dein Quellmedium mit großem Farbumfang keine gesättigten Glanzlichter aufweist, entstehen bei der Komprimierung des Farbumfangs keine sichtbaren Unterschiede. Quellmedien mit großem Farbumfang und gesättigten Glanzlichtern hingegen werden deutlich verbessert, wenn du den Farbumfang komprimierst und Tone Mapping nutzt, um Medien mit großem Farbumfang, erweiterte oder HDR-Medien automatisch in den kleineren Dynamikbereich von SDR zu konvertieren. SDR-Clips bleiben von diesen Einstellungen zur Komprimierung des Farbumfangs gänzlich unberührt. 

Folgende Optionen stehen zur Komprimierung des Farbumfangs zur Verfügung:

  • Luminanz beibehalten: Die Standardeinstellung, bei der hellere Farben beibehalten werden, wobei sie allerdings entsättigt werden, um sie in den Farbumfang zu bringen.
  • Sättigung beibehalten: Mit dieser Option bleiben stark gesättigte Farben erhalten, indem sie verdunkelt werden.Glanzlichter können hierdurch reduziert werden.

Farbraumsensible Effekte

Einige Effekte in Premiere Pro liefern je nach Arbeitsfarbraum manchmal unterschiedliche Ergebnisse oder sind unterschiedlich leicht anzupassen. Bei einigen davon kann der Unterschied sichtbar sein, bei anderen ist er so subtil, dass sie nicht unterscheidbar sind. Wir bemühen uns laufend, sämtliche Effekte farbraumsensibel zu machen. In diesem Abschnitt sind die bisher erzielten Fortschritte aufgelistet. 

Aktuell sind die folgenden Effekte farbraumsensibel: 

Lumetri 

Farbe ersetzen 

Schwarzweiß 

Spurmaske-Key 

Färbung 

Weiche Blende  

Extrahieren  

Filmblende 

Color Pass 

Übergang zu Schwarz 

Tipp:

Hinweis: Die leicht unterschiedliche Darstellung von farbraumsensiblen Effekten bei Verwendung unterschiedlicher Arbeitsfarbräume ist ein weiterer Grund, einen einmal für eine Sequenz gewählten Arbeitsfarbraum nicht mehr zu ändern, wenn du mit dem Anwenden von Effekten und Farbanpassungen begonnen hast. Hierdurch könnte sich die Darstellung von Medien mit Effekten erkennbar verändern, sodass du sie erneut anpassen müsstest. 

Farb-Management-Optionen in den Projekteinstellungen

Diese Einstellungen beeinflussen jede Sequenz in deinem Projekt, wobei einige bei Bedarf überschrieben werden können.

  • Standard-Grafikweiß: Legt fest, welches Weiß für Text und Grafiken in HDR-Programmen verwendet wird.Für Sequenzen können projektunabhängige Einstellungen gewählt werden. Standardmäßig ist für SDR-Programme ein Wert von 100 Nits eingestellt.

Farbraumsensible Effekte aktivieren: Stellt sicher, dass Effekte in Premiere Pro unabhängig vom eingestellten Arbeitsfarbraum korrekt funktionieren. Wenn diese Option deaktiviert ist, wird bei allen Effekten wie in früheren Versionen von Premiere Pro von einem Rec.709-Farbraum ausgegangen.Diese Einstellung wird deaktiviert, wenn du Projekte und Sequenzen aus älteren Versionen von Premiere Pro importierst, um dieselbe Farbe wie zuvor zu erhalten.

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